Mit einer breit abgestützten Interpellation fordern Landrat Dominik Steiner (FDP) und Landrat Roland Blättler (SVP) vom Regierungsrat Auskunft zur strategischen Ausrichtung der Langzeitpflege im Kanton Nidwalden. Im Zentrum stehen die Fragen nach der Bedarfserfassung, der Sicherstellung der Versorgung angesichts des Fachkräftemangels sowie der Zukunft der Pflegefinanzierung.
Dominik Steiner (FDP): „Die Herausforderungen in der Pflegepolitik sind nicht in erster Linie eine Frage der Mittel, sondern der Steuerung. Es braucht endlich eine sektorübergreifende Planung und eine belastbare Datengrundlage. Nidwalden muss wissen, was es steuern will – und mit wem.“
Roland Blättler (SVP): „Eine koordinierte Pflegeversorgung ist zentral für die Lebensqualität der Menschen in unserem Kanton. Wir wollen wissen, wie ambulante und stationäre Leistungen besser verzahnt und innovative Versorgungsformen gefördert werden können.“
Ein aktuelles Beispiel für den bestehenden Handlungsdruck liefert der Rechenschaftsbericht 2024: Trotz verabschiedetem Konzept zur Pflegebettplanung 2040 wird das kantonale Ziel klar verfehlt. Während maximal 10 % der Bewohnerinnen und Bewohner in die tiefen Pflegestufen 0–2 fallen sollten, liegt der aktuelle Wert bei rund 18 %. Diese Überbelegung zeigt, dass ohne gezielte Steuerung und Vernetzung mit ambulanten Angeboten wie Spitex oder betreutem Wohnen Fehlentwicklungen drohen – mit Kostenfolgen für Gemeinden, Kanton und Betroffene.
Die beiden Landräte warnen: Eine fehlende vorausschauende Pflegeplanung birgt erhebliche Risiken. Dazu zählen Engpässe in Pflegeheimen, überlastete Spitex-Dienste, Fehlanreize durch unkoordinierte Finanzierungssysteme sowie unnötige Kosten durch Überversorgung oder Fehlplatzierungen. Insbesondere für ältere Menschen in Randregionen droht ein Versorgungsgefälle, wenn der Kanton keine klaren Steuerungsmechanismen etabliert.
Die Interpellation umfasst drei zentrale Fragenbereiche – zur Versorgungssicherheit, zur integrierten Planung und zur Effizienz der heutigen Finanzierungssysteme. Sie wurde von insgesamt 18 Mitgliedern des Landrates mitunterzeichnet – ein deutliches Zeichen für parteiübergreifenden Handlungswillen.
Aktuell
Nidwalden braucht eine vorausschauende Pflegeplanung – FDP und SVP fordern Klarheit und Koordination

Mit einer breit abgestützten Interpellation fordern Landrat Dominik Steiner (FDP) und Roland Blättler (SVP) vom Regierungsrat mehr Transparenz, Koordination und Strategie in der Langzeitpflege. Anlass ist unter anderem die verfehlte Pflegebettplanung 2040, wie sie im aktuellen Rechenschaftsbericht 2024 sichtbar wird.