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Versorgungssicherheit in Europe - Gedanken zur Krise in der Ukraine

Versorgungssicherheit in Europe - Gedanken zur Krise in der Ukraine

Obwohl wir uns aktuell in Nidwalden mit der Fasnacht und den Gesamterneuerungswahlen beschäftigen, bereiten mir die geopolitischen Entwicklungen rund um den Ukraine-Konflikt viel Kopfzerbrechen. Irgendwie wirkt noch alles weit weg, doch in Teilen spüren wir bereits seit Wochen die ersten Auswirkungen auch bei uns, steigende Rohstoffpreise sowie die drohende Inflation wirken dabei wie Vorboten von etwas Grösserem.

Bei der näheren Betrachtung der Ukraine stellt man schnell fest, dass sic h dieses ehemalige UDSSR Territorium mit scheinbar strategischer Bedeutung für Russland, in den letzten Jahren spürbar zum Westen geöffnet hat. So laufen seit längeren Bestrebungen einer Abkopplung der Ukraine vom russischen Stromnetz, was wiederum Russland und Belarus zu technisch-operativen Anpassungsmassnahmen zwingt, was mit finanziellen Kosten verbunden ist. Zudem erweitert eine Anbindung an das Europäische Kontinentalnetz den Einflussraum der EU und verkleinert denjenigen Russlands. Das führt aktuell zur heftigen Gegenreaktionen von Seiten Russlands.

Neben der Schwerindustrie ist der Agrarsektor traditionell ein Grundpfeiler für die Wirtschaft der Ukraine. Die Schwarzerdeböden der Ukraine gelten als die fruchtbarsten der welt. Das zweitwichtigste ukrainische Exportprodukt ist Getreide, gefolgt von pflanzlichen Ölen wie insbesondere Sonnenblumen aber auch Rapsöl. Der osteuropäische Staat ist die international siebtgrösste Weizenexportnation sowie die viertgrösste bei Mais. Zudem ist die Ukraine mit Ausfuhren in Höhe von rund 3,7 Milliarden Euro das weltweit bei weitem wichtigste Exportland von Sonnenblumenöl. Abseits der Agrarwirtschaft besitzt die Ukraine darüber hinaus Lagerstätten von wichtigen Metallen wie Mangan und Eisenerz. Bei letzterem belegt das Land gar den weltweit fünften Rang und ist damit auch für China sehr attraktiv.

Alles in allem stellt das zweitgrösste europäische Land für Russland und Europa einen zentralen Brückenkopf in der Versorgungssicherheit dar. So fliessen nebst Energie auch Agrargüter nach Europa, und die Ukraine nimmt für Russland eine Schlüsselrolle in der TRANSGAS-Trasse ein. Diese Hochdruck-Erdgaspipelines führen durch die Ukraine, die Slowakei und Tschechien bis nach Österreich und Deutschland und dienen primär der Durchleitung von Ferngas aus Russland bzw. der ehemaligen Sowjetunion. Da unsere moderne Gesellschaft immer globaler vernetzt ist, und sich heute Lieferketten rund um unseren Globus spannen, erzeugen solche Konflikte immer auch lokal viel Druck: unser Brot wird teurer, unsere Energiekosten steigen, was wiederum direkte weitere Auswirkungen auf Güter des täglichen Lebens hat. Daher ist es umso wichtiger, dass wir weiterhin gute Rahmenbedingungen schaffen, dass unser Gewerbe auch lokal erfolgreich wirtschaften kann. Auch zeigt mir die aktuelle Situation klar auf, dass wir nicht nur in einer friedlichen Zeit leben, und ich hoffe das auch in linken Kreisen die Frage nach einer Armee nun klar mit einem Bekenntnis dazu beantwortet werden kann. Ich bin der Überzeugung, dass wir eine starke und nach aussen hin glaubwürdige Armee benötigen, damit wir im Extremfall alles daransetzen können, unsere Souveränität sicherzustellen.

Für die Ukraine und den aktuellen Konflikt wünsche ich mir eine schnelle und vor allem diplomatische Lösung, vielleicht könnte die Schweiz hier einmal mehr eine Schlüssel- und Vermittlerrolle einnehmen!

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